Auch Pechsteine, Pechschmiersteine oder Speckschmiersteine genannt.

Seit alters her wurde im Mühlviertel auf solchen Steinen Pechöl gebrannt. Dazu wurden harzreiche Auswüchse von Föhren, sogenannte Kiengallen, ferner Kernstücke von Wurzelstöcken und auch zerkleinertes harzreiches Föhrenholz verwendet. Diese Holzstücke wurden pyramidenförmig nach Art eines Kohlenmeilers aufgeschichtet, zuunterst die größeren, obenauf die kleineren. Der so kunstvoll aufgebaute Meiler wurde dann sorgfältig mit Fichtenästen zugedeckt und mit Rasenstücken und Erde abgedichtet.

Nach altem Brauch wurde der Meiler zu Mittag, also bei Sonnenhöchststand, angezündet, und zwar am oberen Rand des schräg liegenden Steines, und das Feuer durch 24 Stunden von drei Männern, meist Großvater, Vater und Sohn, schweigend genährt. Das aufgeschichtete Holz konnte wegen Sauerstoffmangel nicht verbrennen, sondern vergloste langsam, und dabei wurde durch die Hitze das Harz als Pechöl "ausgeschwitzt".

Das abtropfende Öl floß nun in den Rillen zum tiefer liegenden Ende des Steines, wo entweder ein Loch gebohrt war, unter welches ein Auffanggefäß gestellt wurde, oder die Rinne blieb offen bis zur Felskante, die unterhauen war, um ein Auffanggefäß unterstellen zu können. Seltener hatte der Stein die Form einer flachen Schüssel mit dem Abflußloch in der Mitte. Das Pechöl, das in den ersten 24 Stunden gewonnen wurde, war der "Heilsam", welcher entweder pur verwendet oder mit Butter und Bienenhonig zu einer Salbe verarbeitet wurde. Das noch weiter gewonnene Öl wurde mit Fett aus Schweinedärmen vermengt und als Wagenschmiere verwendet.