Denkmalgeschützte Dorfkapelle Wienau

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Im Dorf Wienau finden wir in der Nähe des Hoisn-Hauses eine einzigartige Granitsteinkapelle, die in der Fachwelt schon viel Aufsehen erregte.

Die in Steinbloßbauweise errichtete Dorfkapelle besteht ausschließlich aus von Bauernhand bearbeiteten Granitsteinen. Sogar die Dachkonstruktion ist vollständig aus Granitsteinen hergestellt. In den Säulen und Türgewänden sind volkskundlich wertvolle und äußerst symbolträchtige Motive eingemeißelt.

Im Innenraum ragen auf der Vorder- und Rückseite je sechs granitene Köpfe aus der Wand, die die 12 Apostel darstellen sollen. Der Kopf des Judas ist aus dunklem Stein, der angeblich weit aus dem Waldviertel herbeigeholt wurde.

Die Steinmetz-Brüder Wurm wollten mit diesem dunklen Stein den Unterschied zwischen dem Verräter Judas und den übrigen Aposteln hervorheben. In der Altarnische steht eine geschnitzte Marienstatue und darüber hängt ein Kruzifix, welches vom Rosnerbauer in Eipoldschlag (einem interessanten Bildhauer der naiven Kunst) angefertigt wurde.

Im schlanken Kapellenturm ist in der Höhe des Dachabschlusses auf der Vorderseite eine Bildnische mit einer granitenen Statue. Diese archetypische Granitfigur wird volkskundlich verschieden gedeutet. Manche sehen darin den heiligen Petrus mit Schwert. Andere deuten sie als ein Selbstbildnis des bemerkenswerten Steinkünstlers vom Hoisnhof. Neben ihrer schweren bäuerlichen Arbeit haben die Brüder Wurm um 1890 die Kapelle und den Hoisnhof mit einzigartigen Granitskulpturen geschmückt. Experten wie Universitätsprofessor Dr. Lipp sehen im denkmalgeschützten Wienauer Ensemble eine mitteleuropäische Einzigartigkeit naiver bäuerlicher Volkskunst. Die jetzige Besitzerin des Hoisnhofes, Dr. Barbara Rett, pflanzte neben der Kapelle eine "Lipp-Linde".

Accommodatie Weitersfelden
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